C
- C14-Datierung
- Die Radiokarbonmethode ist eine Methode zur Bestimmung des Alters von organischen Materialien, die auf der Messung der Menge an Radioaktivität basiert, die von Kohlenstoff-14 (C-14) ausgestrahlt wird. Kohlenstoff-14 ist ein instabiles Isotop des Kohlenstoffs, das mit einer Halbwertszeit von etwa 5730 Jahren zerfällt. Organische Materialien enthalten eine gewisse Menge an Kohlenstoff, einschließlich des instabilen C-14-Isotops.
Wenn eine Pflanze oder ein Tier stirbt, hört die Aufnahme von Kohlenstoff auf, und die Menge an C-14 in seinem Körper beginnt abzunehmen. Durch Messung der Menge an C-14, die noch in einer Probe vorhanden ist, kann man abschätzen, wie lange es her ist, dass das organische Material gestorben ist. Die Radiokarbonmethode ist in der Regel für Proben verwendet, die weniger als 50.000 Jahre alt sind.
Die Radiokarbonmethode beruht auf der Annahme, dass die Menge an Kohlenstoff-14 in der Atmosphäre über die Zeit konstant geblieben ist. Diese Annahme ist jedoch nicht völlig genau, da die Menge an Kohlenstoff-14 in der Atmosphäre durch verschiedene Faktoren wie Schwankungen in der kosmischen Strahlung beeinflusst werden kann.
Um das Alter einer Probe mit der Radiokarbonmethode zu bestimmen, wird zunächst eine Probe entnommen und in ein Labor geschickt. Dort wird die Menge an Kohlenstoff-14 in der Probe gemessen. Die gemessene Menge an C-14 wird dann mit der Menge an C-14 verglichen, die in einer Probe vorhanden wäre, die im Jahr 1950 entnommen wurde (der Referenzzeitpunkt für die Radiokarbonmethode). Durch Vergleich dieser beiden Mengen kann man das Alter der Probe abschätzen.
Die Radiokarbonmethode ist ein wichtiger Werkzeug in der Archäologie und Geologie, da sie es ermöglicht, das Alter von organischen Materialien wie Knochen, Holz und Textilien zu bestimmen. Die Methode wird auch in der Klimaforschung und Geologie angewendet, um die Geschichte der Erde und ihrer Umwelt zu untersuchen.
J
- Jüngere Dryaszeit
- Die Jüngere Dryaszeit war eine Periode des abkühlenden Klimas, die ungefähr 1.200 Jahre andauerte. Diese Periode ist nach der alpinen Pflanze Dryas octopetala benannt, die während dieser Zeit in Europa und Nordamerika sehr häufig war. Während der Jüngeren Dryaszeit kam es zu einem starken Temperaturabfall auf der Nordhalbkugel, der zu einem Rückgang der Wälder und zur Ausbreitung von Tundren und Steppen führte.
Die Ursachen für die Jüngere Dryaszeit sind noch nicht vollständig geklärt, aber es wird vermutet, dass ein Zusammenbruch des Golfstromsystems aufgrund von Schmelzwasser aus der Laurentinischen Eisdecke in Nordamerika die Ursache war. Diese Theorie wird als „Younger Dryas Impact Hypothesis“ bezeichnet und besagt, dass ein Asteroideneinschlag oder eine kosmische Explosion die Ursache für den Golfstromzusammenbruch gewesen sein könnte. Es gibt jedoch auch andere Theorien, die eine Rolle von Vulkanismus oder Meeresströmungen bei der Entstehung der Jüngeren Dryaszeit vermuten.
Die Jüngere Dryaszeit hatte dramatische Auswirkungen auf die menschliche Zivilisation. Die abkühlende Periode führte zu einer Verschlechterung der Lebensbedingungen und zu einem Rückgang der Nahrungsmittelversorgung. Es wird angenommen, dass die Menschen während dieser Zeit von Jägern und Sammlern zu sesshaften Landwirten übergingen, um sich besser an die veränderten Bedingungen anzupassen.
Die Jüngere Dryaszeit ist ein wichtiger Faktor bei der Erforschung der Klimageschichte der Erde. Durch Untersuchungen von Eisbohrkernen, Baumringen und Sedimenten können Forscher das Klima und die Umweltbedingungen während dieser Periode rekonstruieren. Die Jüngere Dryaszeit dient auch als Bezugspunkt für die Datierung von archäologischen Funden und Ereignissen aus dieser Zeitperiode.